Gedanken zum Jahreswechsel
Wenn wir klein sind, sehen wir in den Himmel und sehen nicht nur Sterne. Wir erkennen eine Unendlichkeit und sehen den Mann auf dem Mond. Stellen uns vor, wie Opa oder Oma oder wer auch immer, der nicht mehr hier unten bei uns ist, da oben einer der Sterne ist und auf uns herabschaut. Auf uns immer aufpasst und uns beschützt. Wir erkennen ganze Geschichten bei einem Blick in die Sterne und können nie genug davon bekommen. Wir geben niemals auf, daran zu glauben, dass da oben einfach mehr sein muss.
Wenn wir klein sind, können wir es kaum erwarten, dass endlich der Weihnachtsmann kommt. Wir stellen ihm Kekse und Milch bereit und manch einer auch ein paar Karotten, weil seine Rentiere sicher auch hungrig sind. Jedes Geräusch in der Nacht und am Weihnachtstag lässt uns aufgeregt wieder zum wunderschönen glitzernden Baum laufen, aber so sehr wir uns auch anstrengen, schaffen wir es nie, einen Blick auf den Weihnachtsmann zu erhaschen. Ganz plötzlich ist sein Snack weg und viele Geschenke stehen bereit. Trotzdem geben wir niemals auf und versuchen es im nächsten Jahr erneut.
Wenn wir klein sind, sehnen wir uns Silvester herbei. Endlich einen Tag, an dem alle gute Laune haben und gefeiert wird. Freunde kommen vorbei, man darf so laut wie sonst nie und dazu noch lange wach bleiben, was sonst eben auch nicht erlaubt ist. Zum krönenden Abschluss geht man gemeinsam raus und lässt bunte und laute Raketen in die Luft steigen. Die so hochfliegen, dass bestimmt auch die Sterne sie sehen können und eben all die, die jetzt da oben sind. Und dann beginnt endlich ein neues Jahr voller schöner, neuer und spannender Abenteuer, welche man kaum erwarten kann.
Leider verliert man im Laufe seines Lebens diese Sicht auf das Leben. Das Gehirn entwickelt sich weiter und man sieht irgendwann nur noch Sterne, ohne Geschichte. Geschenke ohne Weihnachtsmann und Silvester ist nur noch wie jeden Tag im Jahr.
Dabei sollte man doch immer einen kleinen Teil dieses Kindes was in einen steckt, behalten. Denn es gibt immer etwas, woran man sich erfreuen kann und das Leben so sehr lebenswert macht. Dankbar für jeden Atemzug sein, denn man weiß nie, wann es der letzte sein wird. Sich Zeit nehmen, etwas Neues auszuprobieren und neue Wege zu gehen. Die Welt wie ein Kind immer wieder neu zu entdecken! Glücklich zu sein mit dem, was man hat und nicht nach mehr zu streben oder eben das zu tun, was einen glücklich macht, bevor man keine Möglichkeit mehr hat.
Wenn wir klein sind, scheint vieles leichter, aber sind wir nicht alle selbst dafür da, es uns weiter so leicht und unbeschwert zu machen?
In jedem von uns steckt immer noch ein Teil von diesem Kind, welches wir einmal waren, das sollte man niemals vergessen und seine Träume nicht einfach nur Träume sein lassen!
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Start in das neue Jahr!
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